Hach…..was habe ich mich gefreut als ich den Startplatz für den Halbmarathon gewonnen habe. endlich ein Ziel vor Augen auf das ich hin trainieren kann nachdem es mit dem letzten schon nicht geklappt hatte.
12 Wochen Training lagen hinter mir. 415,6 Kilometer den Asphalt gerockt. Eine Woche krank. Jede Menge early Bird läufe. Alles andere ist Folter im Sommer. Es ist geil in der früh um 6 zu laufen, dann wenn kaum ein Mensch unterwegs und und die Luft noch so unverbraucht ist. 2 Halbmarathon bin ich i, Training gelaufen und war also bereit für Tag X. der 11 Oktober 2015.
Am Freitag stand Carbloading auf dem Plan. Sushi in Massen und anschließend Startnummer holen und auf der Sportmesse die Zeit vertreiben. Ich war eh schon so nervös dass ich kaum noch schlafen konnte.
Am Samstag gabs dann noch ein kurzes Treffen mit ein paar Instagirls beim verrückten Eismacher. Und ja, man muss verrückt sein, wenn man bei gefühlten 5 Grad Eisessen geht. Aber dieser Laden der geht einfach immer. Ich glaube, da könnten es draußen minus 2 Grad sein und der Laden wäre gut besucht.
Ich war so nervös dass ich kaum etwas Essen konnte am Samstag und musste mich zwingen, wenigstens ein klein Bisschen zu essen. Nur schlimmer war es am Sonntag in der Früh. Nach einer ,ehr oder weniger schlaflosen Nacht bin ich gegen halb acht aufgestanden und habe mein Müsli gemacht. Hunger? Nein. Apettit? Nein. Aber Essen musste sein und ich hab dann auch ganz brav meinen Teller leer gegessen und irgendwann zwischen Frühstück und gehen noch eine Banane gefuttert.
Die Nervosität wurde ein klein wenig weniger als ich mich endlich auf den Weg zur Ubahn gemacht habe. und wusste…. jetzt dauert es nicht mehr lange. Völlig entspannt saß ich in der Ubahn mit gefühlten 1000 anderen Teilnehmern. Und nachdem sich am Odeonsplatz alle in die erste einfahrende Ubahn gedrängelt haben und ich einfach auf die nächste gewartet habe, konnte ich ganz entspannt zum Start fahren. Und ab da wurde ich wieder mega nervös und emotional. Ich konnte es irgendwie nicht glauben dass ich gleich 21 Kilometer laufen werde. Erst mal noch eine Banane gefuttert und den Kleiderbeutel abgegeben, Blase geleert und dann zum Anfang an den Startblock, denen zugeschaut, die bereits um 10 gestartet sind und gerade an der Halbzeit angekommen sind. Was für ein Gänsehaut Moment….
Irgendwann hab ich dann Sabina getroffen und nochmals wurde die Blase geleert und geratscht und dann ging es plötzlich alles so schnell und wir stellten uns auf. Der Countdown… der nächste Gänsehautmoment und dann ging es los.
Eine Weile liefen Sabina und ich nebeneinander her und dann wurde ich aber etwas langsamer, wollte meine Kräfte einteilen und machte mein Ding. Mit Musik im Ohr lief es ganz gut, aber irgendwann brauchte ich eine kurze Gehpause. In der Masse kam es mit auch gar nicht so lang und weit vor wie allein im Training vor sich hintraben. Plötzlich kam der Rosenheimer Platz, das Deutsche Museum, Marienplatz und ab da zählte ich die Kilometer rückwärts satt vorwärts. Die Menschen an der Straße (Ich dachte echt es sind mehr) haben tolle Arbeit geleistet mit ihren Anfeuerungsrufen. Kinderhände wurden abgeklatscht.
Richtig leid tat mir das Mädel, dass vom Besenwagen verfolgt wurde irgendwo kurz vorm Königsplatz. Ich frage mich, ob sie es geschafft hat.
Ich habe dann noch einmal eine Gehpause eingelgt und dann waren plötzlich 2 Männer neben mir, die meinten: Komm, nur noch ein paar Meter ( Danke an die zwei. Vielleicht lesen sie das ja)
Jetzt gab ich alles. Es waren wirklich nur noch ein paar Meter. So 5000 oder so. Aber das macht nichts weil es absolut geil war. Und dann war plötzlich der Olympiaturm in Sicht. Jetzt war das Ziel wirklich zum greifen nah und ich sparte meine Kräfte nun für den Zieleinlauf auf.
Kurz vorm Olypiastadion nahm ich meine Kopfhörer aus dem Ohr und musste wirklich mit den Tränen kämpfen. Nur noch ein paar Meter bis zum Ziel. Einmal freundlich in die Kamera schauen und nochmal alles geben. Vollgas. Bis zur Ziellinie. Gschafft. Medaille um den Hals. Happy, Kaputt. Aber Happy. Und stolz. Meinen ersten HM gefinnisht zu haben. Das war definitiv nicht der letzte und eines Tages laufe ich einen Marathon.